Samstag, 06.08.2022 – 18:30

Der Eintritt ist kostenlos. Aus Kapazitätsgründen bitten wir Sie aber ihre Tickets in den Warenkorb zu geben und diese beim Einlass vorzulegen.

Weltpremiere eines kurzen deutsch-tschechischen Films von Olga Seehafer mit Choreographie von Roman Horák, Franz Kafka: Umělec v hladovění v dobách C. / Franz Kafka: Ein Hungerkünstler in Zeiten von C.

Kino in Friedland (Frýdlant)
Tyršova 1077, 464 01 Frýdlant

 

Beschreibung

Regie: Olga Seehafer
Choreografie: Roman Horák
Performance: Olga Seehafer (Hamburg) & Roman Horák (Prag)
Bild: Johannes Kreuser (Hamburg) & Vojtěch Vančura (Prag)
Schnitt: Johannes Kreuser
Musik: Jakob Fischer. Der Film würde ohne der Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds / der Behörde für Kultur und Medien Freie und Hansestadt Hamburg / der Deutschen Botschaft Prag nicht entstehen.
Copyright 2021

Weltpremiere eines deutsch-tschechischen Kurzfilms, der nach Kafkas Erzählung „Ein Hungerkünstler“ entstand. Da sich das internationale kreative Team wegen der geschlossenen Grenzen nicht ein einziges Mal persönlich treffen konnte, schmolz das ursprünglich geplante Theaterprojekt infolge der andauernden Corona-Pandemie zu einem poetischen Filmdokument zusammen. Somit entstand eine genreübergreifende Ton- und Filmcollage über die Realität des Schaffens der Künstler im Covid-Zeitalter.

Sowie Kafkas Hungerkünstler oder andere hungernde Künstler entsagen auch die Verfasser der Welt nicht. „Wir sind hungrig nach Kultur, wir haben niemals genug“, lassen sie den Zuschauern ausrichten. Und so suchen sie auch im Covid-Zeitalter nach neuen Wegen, neuen Formen, neuen Bühnen. Das Konzept geht auf Kafkas Gestalt eines Künstlers zurück, der durch das Hungern in einem Gitterkäfig unter Bewunderung und Begutachtung des Publikums die Absurdität und Unmöglichkeit der Wahl demonstriert. Ein Thema, das übrigens im gesamten Kafkas Werk vertreten ist.

Wir beobachten zwei Gestalten, die durch ihre Städte wandeln, in Prag den Roman Horák, zugleich den Choreographen des Projektes, und in Hamburg die Olga Seehafer, die auch die Regie führte. Dem Zuschauer wird es möglich gemacht, an diesen zwei entfernten Orten gleichzeitig anwesend zu sein. Das Bild wird in zwei Teile getrennt, die die nicht überschreitbare Entfernung ausweisen. Doch in manchen Momenten verschmilzt das Bild in eine sich überdeckende Gesamtheit und entfaltet somit das Gefühl der Nähe beider Tänzer. Beide (jeder selber, aber trotzdem zusammen) wandeln durch die halbleeren Metropolen und tanzen. Während der ganzen Zeit werden vom Voiceover leicht transformierte Abschnitte aus der Erzählung „Ein Hungerkünstler“ vorgelesen. Zu hören ist durchdringende Musik von Jakob Fischer. Doch niemand sieht die Künstler, das Publikum ist verschwunden. Im Kopf tönt mir der zerschmetternde Satz, der den gesamten Film eröffnet: „In den letzten Jahren ist das Interesse an Dir zurückgegangen“.“ – Kateřina Korychová (Online-Magazin „Taneční aktuality“)

Olga Seehafer stammt aus Polen. Sie lebt in Deutschland, wo sie sich dem freien Theater widmet. Sie gründete mehrere Ensembles und ist auf freien Bühnen in Hamburg und Berlin als Schauspielerin und Performerin tätig.

Roman Horák kehrte 2001 aus der Emigration aus Deutschland zurück, wohin seine Eltern auswanderten. In Tschechien ist er als Clown, Mime, Schauspieler, Gesundheit!Clown und Pädagoge an der Fakultät für Musik und Tanz der Akademie der musischen Künste tätig. Mit dem Ensemble „Farma v jeskyni“ (Ein Bauernhof in der Höhle) gewann er den Alfréd-Radok-Hauptpreis (2006) und leitete Workshops in Europa sowie in Amerika.

Anreise:

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